Es wurde berichtet, dass Facetten der Feinmotorik (FMS) und der Fingergnosie die numerischen Kompetenzen von Kleinkindern vorhersagen, möglicherweise durch die Beeinflussung früher Fingerzählerfahrungen. Darüber hinaus wurden neuronale Verbindungen zwischen Arealen, die an der Fingermotorik, der Fingergnosie und der Zahlenverarbeitung beteiligt sind, vermutet. In dieser Studie wurden FMS und Fingergnosie als Prädiktoren für die Leistung von Vorschulkindern bei numerischen Aufgaben untersucht. Vorschulkinder (N = 153) absolvierten FMS-Aufgaben zur Messung der Fingerbeweglichkeit und Fingerfertigkeit sowie eine nicht-motorische Finger-Gnosia-Aufgabe. Darüber hinaus absolvierten die Kinder numerische Aufgaben, bei denen die Finger zum Einsatz kamen (z. B. Fingerzählen und Fingermontieren), sowie Aufgaben, bei denen dies nicht der Fall war (z. B. bildgestütztes Rechnen und Schätzen von Zahlenreihen). Um mögliche störende Einflüsse allgemeiner Fähigkeiten zu kontrollieren, wurden Messungen des logischen Denkens und des räumlichen Arbeitsgedächtnisses einbezogen. Wir fanden Zusammenhänge zwischen FMS und Fingerzählen und Rechnen, aber nicht mit Fingermontage. Im Gegensatz dazu war die Fingergnosie nur mit dem Fingermontieren, nicht aber mit dem Fingerzählen und Rechnen assoziiert. Überraschenderweise gab es keinen Zusammenhang zwischen FMS oder Fingergnosie und dem Schätzen von Zahlenreihen. Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Beziehung zwischen Fingergnosie, FMS und numerischen Fähigkeiten aufgabenspezifisch ist. Mögliche Implikationen werden diskutiert.
Schlüsselwörter: Fingerzählen, Feinmotorische Fähigkeiten, Fingergnosie, Numerische Fähigkeiten, Verkörperte Numerosität, Frühe Mathematik