Zusammenfassung
Das primäre Ziel der Erziehung im 19. Jahrhundert war der Erwerb von Wissen. Steiner lehnte dieses Prinzip jedoch ab und erklärte, dass Wissen nur eines der Werkzeuge ist, mit denen man lehrt, so dass eine der Formen der geistigen und moralischen Entwicklung für die Erziehung des gesamten Bereichs eines Kindes darin besteht, den intellektuellen, emotionalen und willensmässigen Dimensionen des Kindes Aufmerksamkeit zu schenken.
In diesem Sinne wurde die vorliegende Studie mit dem Ziel durchgeführt, die Philosophie der Steiner-/Waldorfpädagogik mit Hilfe der qualitativen Methode der Inhaltsanalyse zu analysieren und zu reflektieren. Die Studienmaterial bestand aus Bibliotheksdokumenten, Forschungsberichten und Recherchen in globalen Internet-Netzwerken. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Ziel der Waldorfpädagogik darin besteht, ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Aspekten der Seele (Denken, Fühlen und Wollen) und des Körpers zu schaffen, und dass sie daher den Schwerpunkt auf kreative, konstruktive Spiele, Geschichten, Rhythmus, Bewegung und Musik legt. Die Waldorfpädagogik geht davon aus, dass das Wesen des Menschen auf der Menschlichkeit und der geistigen/spirituellen Entwicklung des Kindes beruht, und bezieht sich auf drei Entwicklungsstufen: des Kopfes, des Herzens und der Hände. Der Zugang des Kopfes zum kognitiven Lernen, der Zugang des Herzens zu konfliktlösendem und emotionalem Lernen und der Zugang der Hand zur praktischen Tätigkeit betonen, dass manuelle Geschicklichkeit und körperliche Kraft mit gesundem Menschenverstand und Willenskraft zu produktivem Handeln verbunden werden. In Bezug auf die Betonung des Elements der Spiritualität und der Moral bedeutet dies, dass es ohne Spiritualität und Moral keinen moralischen Fortschritt geben kann, weder persönlich noch gesellschaftlich.
Schlüsselwörter: Waldorfpädagogik, Menschlichkeit, spirituelle Entwicklung, moralische Entwicklung