Zusammenfassung
«So tun als ob» und Kreativität werden oft als allgegenwärtige Merkmale der Kindheit angesehen, doch nicht alle Bildungssysteme schätzen oder fördern diese Eigenschaften in gleichem Masse. Unterschiedliche Pädagogik und Praktiken sind im britischen National Curriculum, in Steiner- und Montessori-Schulen zu finden. An dieser Studie nahmen 20 Kinder aus jedem dieser Schulsysteme teil (N = 60, im Alter von 6;10-8;11), die den Test für kreatives Denken und Zeichnen (TCT-DP; K. K. Urban, & H. G. Jellen, 1996) und eine Aufgabe zum Vortäuschen von Handlungen (W. F. Overton & J. P. Jackson, 1973) absolvierten. Insgesamt schnitten die Steiner-Schüler beim TCT-DP signifikant besser ab als die Montessori- und die National Curriculum-Schüler, die ähnlich abschnitten. Die Steiner-Schüler schnitten auch bei der Aufgabe «Vorgetäuschte Handlungen» signifikant besser ab als die Montessori-Schüler, aber es wurden keine anderen signifikanten Unterschiede festgestellt. Insgesamt gab es in der aktuellen Stichprobe auch eine signifikante positive Korrelation zwischen Vortäuschung und Kreativität, was frühere Forschungen unterstützt, die darauf hindeuten, dass diese Fähigkeiten zusammenhängen (z. B. A. S. Kaugars & S. W. Russ, 2009; P. Y. Mullineaux & L. F. Dilalla, 2009).
Schlüsselwörter: Vorstellungskraft, Kreativität, Bildung