In dieser Dissertation liegt der Schwerpunkt auf der Schnittstelle zwischen Musikunterricht in der finnischen Grundbildung und Waldorfpädagogik. Die Studie untersucht die möglichen Vorteile der Waldorfpädagogik sowie deren Methoden und Prämissen für die Gesamtschulbildung. Besonderes Augenmerk wird auf die Erfahrungen von Lehrkräften und SchülerInnen mit den für die Waldorfpädagogik charakteristischen kreativen und kooperativen Arbeitsmethoden gelegt. Die Dissertation besteht aus drei Teilstudien, die im Rahmen des Lehrplans der Waldorfschule und des Lehrplans der Gesamtschule durchgeführt und durch Daten von erwachsenen Schülern einer Waldorflehrerausbildungseinrichtung ergänzt wurden. Die Daten wurden durch Interviews, Beobachtungen und Fragebögen erhoben und vor allem mit qualitativen Ansätzen analysiert. Die Triangulation der Studien bietet die Möglichkeit, Rückschlüsse darauf zu ziehen, wie SchülerInnen und Lehrkräfte verschiedene Arbeitsmethoden wahrnehmen und bewerten. Die Ergebnisse unterstreichen die Relevanz der funktionalen Aktivität des Musizierens und zeigen einen relativ starken Anstieg des Interesses an sozialer Zusammenarbeit unter den teilnehmenden Schülern. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der aktuellen Dissertation dienen als Grundlage für die Entwicklung der Praxis und weitere Forschung im Bereich der Musikpädagogik. In den letzten Jahren haben sowohl die wissenschaftliche als auch die gesellschaftliche Entwicklung Schritte in vielfältige Richtungen unternommen. Lernen wird nicht mehr ausschliesslich als einfacher kognitiver Prozess definiert. Das Konzept des Lernens erweitert sich und bietet neue Perspektiven für eine ganzheitliche und erfahrungsorientierte Bildung. Die Waldorfpädagogik stellt ein Bildungssystem dar, das auf einem ganzheitlichen, umfassenden Verständnis der Entwicklung und des Wachstums der Schüler basiert. Die sozialen Arbeitsmethoden in der Waldorfpädagogik haben sich im Laufe der Jahre auf der Grundlage kontinuierlicher Forschung weiterentwickelt. Diese Dissertation schlägt vor, die Struktur und die Methoden des Lehrplans in der finnischen Gesamtschulbildung weiter in eine ganzheitliche und umfassende Richtung zu überarbeiten, wie sie die Waldorfpädagogik vorlebt. Abschliessend betont diese Dissertation die Bedeutung der Förderung einer kollektiven Erfahrung und Diskurskultur zwischen verschiedenen Bildungssystemen, um die Musikpädagogik in Richtung eines lernerzentrierten Ansatzes weiterzuentwickeln.
Schlüsselwörter: Waldorfpädagogik, Grundbildung, lernerzentrierter Ansatz, Lehrpläne, Workshop, Improvisation, soziale Arbeitsmethoden, ganzheitliche Bildung