Diese Arbeit untersucht Haltioituminen (stille Begeisterung) in der Musikpraxis im Lichte der Volksmusiktradition. Genauer gesagt liegt der Schwerpunkt auf den Erfahrungen und Wahrnehmungen der Lehrer hinsichtlich des Konzepts und Phänomens Haltioituminen, d.h. auf Erfahrungen mit ihrem eigenen Haltioituminen und Erfahrungen mit ihren Schülern. Die Arbeit zielt darauf ab, das Konzept und Phänomen Haltioituminen aus der Sicht der Lehrer zu beleuchten und eine Perspektive für die Musikpädagogik aufzuzeigen. Die Forschungsfrage dieses Artikels ergibt sich aus der Notwendigkeit, besser zu verstehen, wie sich die Erfahrung von Haltioituminen in der Musikpädagogik manifestiert und wie sie genutzt werden kann, um das Lernen zu fördern, Schüler zu stärken und ihr ganzheitliches Wohlbefinden zu unterstützen. Diese Arbeit nutzt den Rahmen der Volksmusiktradition rund um Haltioituminen, Musikpädagogik und die theoretische Grundlage von Flow und veränderten Bewusstseinszuständen und erweitert die Perspektive um die Ritualtheorie und Liminalität.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Haltioituminen eine bedeutende Rolle für Musizierende und diejenigen Studierenden spielt, die gleichzeitig einen vagen Zustand und einen Zustand der Stärkung erlebt haben. In diesem rituell anmutenden liminalen Zustand spielen die Musiker ihre eigene Kraft, aus ihrem eigenen Kopf heraus, in langjähriger Praxis (stundenlang), mit einem Bewusstsein für langfristige Ästhetik, unter Verwendung minimaler musikalischer Mittel und akustischer (Volks-)Musikinstrumente, mit denen sie verbunden sind. In diesem selbsttranszendentalen Zustand stehen Musiker und Musikerinnen in einer starken Beziehung zu sich selbst, anderen und höheren Mächten, während ihr Elfen-/ Schutzgeist von ihnen Besitz ergreift.
Diese Studie liefert interessante Beispiele für Haltioituminen im musikalischen Kontext und eröffnet durch diese Erzählungen von Lehrern eine Diskussion darüber, wie Haltioituminen in der Musikpädagogik gefördert werden kann. Neben der Darstellung dieses Konzepts im musikpädagogischen Kontext liegt die Neuheit dieses Themas darin, das Verständnis für die Bedeutung dieser Art von selbsttranszendentalem Zustand in der Musikpädagogik zu vertiefen und das Konzept und Phänomen vorzustellen, einschliesslich einiger praktischer Anwendungen für den Unterricht und die zukünftige Forschung.
Schlüsselwörter: Haltioituminen, Flow, veränderte Bewusstseinszustände, Liminalität, Musikpädagogik, Volksmusik