Zusammenfassung
Diese Studie untersucht die Rolle der Handarbeit im pädagogischen Kontext und konzentriert sich dabei auf die Beschäftigung der Kinder mit dem Fach Handarbeit in der Waldorfpädagogik. Dieser von Rudolf Steiner entwickelte pädagogische Ansatz zielt darauf ab, den Menschen ganzheitlich zu verstehen, wobei künstlerisches und erfahrungsorientiertes Lernen im Vordergrund stehen. In diesem Rahmen nimmt Handarbeit einen bedeutenden Platz im Lehrplan ein. Sie gilt als eine Aktivität, die die menschlichen Gefühle fördert und die Harmonie im Kind stärkt, während sie gleichzeitig eng mit der kognitiven Entwicklung verbunden ist.
Ziel der Untersuchung war es, die Bedeutungen und Beziehungen zu erforschen, die Kinder durch ihre Erfahrungen mit Handarbeit als Lehrplanaktivität in der Grundschule, insbesondere in einer fünften Klasse mit 17 Schülern, aufbauen. Es wurde ein ethnografischer Ansatz gewählt, der auf den Prinzipien der Soziologie der Kindheit und der Vorstellung von der Sozialisation von Kindern als interaktivem Prozess basiert (Corsaro, 2011). Zu den Instrumenten der Datenerhebung gehörten ein Feldnotizbuch und Fotografien, wobei letztere die Entwicklung einer visuellen Ethnografie ermöglichten. Zusätzlich zur Dokumentation der Gruppe durch Fotos wurden visuelle Erzählungen verwendet, die auf der Grundlage der von Coutinho und Vieira (2019), Vieira und Coutinho (2019) sowie Coutinho (2010, 2016a, 2016b) vorgeschlagenen analytischen Rahmenkonzepte erstellt wurden, um die gelebten Erfahrungen der Kinder mit Handarbeit auszudrücken.
Schlüsselwörter: Handarbeit, Handwerk, Waldorfpädagogik, visuelle Erzählungen