Zusammenfassung
Anhand von teilnehmenden Beobachtungen, die von Video- und Audioaufnahmen begleitet werden, wird in diesem Artikel untersucht, wie sich die Verhandlungen über Spielverläufe während des Spiels in zwei Waldorfkindergärten entwickeln. Insbesondere soll untersucht werden, wie das von Kindern initiierte Spiel zur Entwicklung grundlegender demokratischer Fähigkeiten in der frühen Kindheit beitragen kann.
Das von Gert Biesta vorgeschlagene Konzept des Widerstands war ein theoretischer Ausgangspunkt für die Analyse. Daher wird in diesem Artikel untersucht, wie und welche Arten von Widerstand angeboten werden durch Spielverhandlungen mit unverarbeiteten, ergebnisoffenen Spielmaterialien, die für Waldorfkindergärten typisch sind. Die Analyse zeigt, dass Widerstände durch die Spielmaterialien, die vorangegangenen Spielverläufe und die Spielpartner angeboten werden. Darüber hinaus scheinen offene Spielmaterialien die Verhandlungen komplexer zu gestalten als industriell verarbeitetes Spielzeug. Folglich drängt sich auch das Risiko des Scheiterns bei solchen Verhandlungen mehr auf.
Schlüsselwörter: Staatsbürgerschaft, Demokratie, offene Materialien, Spiel, Waldorfkindergarten