Zusammenfassung
Das Ziel dieser Studie war es, auf der Grundlage ästhetischer Erfahrungen ein Verständnis für die Beziehung zwischen Erzieherinnen und sehr jungen Kindern zu gewinnen. Aus der Perspektive von Rudolf Steiner und Emmi Pikler wollten wir herausfinden, welchen Stellenwert ästhetische Erfahrungen für Erzieher haben, die mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren arbeiten.
Unsere qualitative empirische Forschung folgte der phänomenologischen Methode in zwei privaten Vorschulen und einer öffentlichen Kindertagesstätte. Die verwendeten Instrumente zur Datenerhebung waren: Beobachtung von Erzieherinnen und Erziehern und sehr kleinen Kindern, Feldtagebuchaufzeichnungen und halbstrukturierte Interviews. Die Datenanalyse folgte der von Moustakas (1994) vorgeschlagenen Methode, um zum Wesen des Phänomens der ästhetischen Erfahrung in der Beziehung zwischen Erzieherinnen und Kindern zu gelangen.
Die Ergebnisse zeigen, dass durch die Schaffung einer humanisierten und einladenden Umgebung für Kinder erste ästhetische Erfahrungen gefördert werden, die sensible Beziehungen in Zeit und Raum aufbauen. Andererseits kann die Sensibilität der Erzieher in der Lehrerausbildung entwickelt werden. Erziehende können sich der ästhetischen Beziehung bewusst werden, und in diesem Sinne erhält die Beziehung ihre eigene Bedeutung, die auf Zuhören und bedeutungsvollen Bewegungen mit Kindern basiert. Indem sie sich der Umgebung öffnen und die Umgebung um sie herum respektieren, können Erzieherinnen und Erzieher den Kindern eine Stimme geben.
Schlüsselwörter: Kleinkinder, ästhetische Erfahrungen, Vorschule, frühe Kindheit, Beziehung zwischen Erzieherin/ Erzieher und Kind