Zusammenfassung
Viele Elemente des Waldorfansatzes, die vor 100 Jahren mit der Eröffnung der ersten Waldorf-Kindergärten eingeführt wurden, werden heute durch aktuelle Erkenntnisse und Forschungen zur kindlichen Entwicklung gestützt. Waldorfpädagoginnen und -pädagogen entwickeln auf der Grundlage der Gründungsprinzipien, zeitgemässer Ressourcen und eines immer tieferen Verständnisses der heutigen Kleinkinder eine stärkere und fundiertere Praxis.
In diesem Beitrag möchte ich fünf wichtige Themen untersuchen, die in den letzten Jahren zusätzliche Impulse erhalten haben. 1. Im Waldorf-Ansatz wird der sozialen und emotionalen Entwicklung als Grundlage für die spätere kognitive Entwicklung Vorrang eingeräumt. 2. Ein wesentliches Merkmal der Waldorfumgebung für junge Kinder ist, dass sie ein sinnesentwicklungsfreundlicher und entschleunigter Mikrokosmos des Alltagslebens ist. 3. Waldorfpädagogen, -pädagoginnen und -lehrkräfte setzen sich seit einem Jahrhundert aktiv dafür ein, die Verbindung der Kinder zur Natur zu stärken. 4. Infolge der zunehmenden Akademisierung und der Belastungen des Lebens im 21. Jahrhundert ist das von Kindern initiierte, freie, kreative Spiel bedroht und muss geschützt und gefördert werden. 5. Ein Aspekt des Waldorfansatzes, der als entscheidend angesehen wird, ist, dass die innere Entwicklung der Erziehenden oder Lehrenden genauso wichtig ist wie ihre äussere Arbeit, wenn nicht sogar wichtiger. Nach dieser Betrachtung einiger wesentlicher Aspekte des Waldorfansatzes im Lichte der jüngsten Entwicklungen schliesst der Artikel mit einem Blick in die Zukunft und nennt drei Aspekte, die heute im Vordergrund der Entwicklungen und Forschungen unter Waldorf-Erziehenden stehen.
Schlüsselwörter: Steiner/ Waldorf-Frühkindliche Bildung, frühkindliche Bildung und Betreuung, Steiner/ Waldorf-Kindergarten, Entwicklungen in der Steiner/ Waldorf-Frühkindlichen Bildung, alternative Ansätze in der frühkindlichen Bildung und Betreuung