Dieser Artikel baut auf dem vorigen auf, in welchem eine Theorie der Waldorflehrer- und Waldorflehrerinnen-Bildung erläutert wurde. In diesem zweiten Teil wird dargestellt, wie Basisdispositionen, Werte und Einstellungen für den Lehrberuf im Kontext des seminaristischen Teils der Lehrerinnen- und Lehrer-Bildung gelernt werden können.
Es wird erläutert, wie Dispositionen durch das Studium der Menschenkunde mit Hilfe hermeneutischer Methoden angelegt werden können. Es wird auch gezeigt, wie andere Dispositionen durch künstlerisches und handwerkliches Üben sowie allgemeines pädagogisches Wissen gelernt werden können. Lehrfähigkeiten werden hier neu definiert als zielgerichtetes und erkenntnisgeleitetes Handeln. Hierbei unterscheidet der Autor zwischen zwei Arten von Fähigkeiten für den Beruf von Lehrenden: Dem Basiswissen, das im Seminar gelehrt wird und dann als Voraussetzungen für die offene und unbegrenzte weitere Entwicklung der Lehrperson dient, und den Lehrfähigkeiten, die anschliessend in der Praxis immer weiter wachsen können.
Schlüsselwörter: Lehrerbildung, Waldorfpädagogik, Anthropologie, künstlerisches Üben