Trotz der zunehmenden Diskussion über Vielfalt und Inklusion in der Gesellschaft und in der wissenschaftlichen Literatur bleiben viele pädagogische Praktiken starr und einheitlich und gehen nicht auf die unterschiedlichen Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen der Schüler sowie Schülerinnen ein. Darüber hinaus wird dieses Thema oft nur mit Sonderpädagogik in Verbindung gebracht, was das Verständnis für seine Bedeutung für alle Schülerinnen und Schüler einschränkt.
Diese Studie entstand aus der Notwendigkeit heraus, die Lehrerausbildung zu überdenken, indem neue pädagogische Strategien untersucht wurden, die Vielfalt wertschätzen. In diesem Zusammenhang wurden die Prinzipien der Waldorfpädagogik untersucht, um Elemente zu identifizieren, die Pädagoginnen und Pädagogen dabei unterstützen könnten, angemessener auf die Pluralität in heutigen Schulen zu reagieren. Die Forschung befasste sich mit den Theorien und Methoden verschiedener Autorinnen und Autoren, darunter Steiner (Begründer der Waldorfpädagogik), Lanz, Freire, Stainback und Stainback, Foucault, Nóvoa und andere. Das Ergebnis dieser Studie war ein Online-Weiterbildungskurs für Grundschullehrkräfte im kommunalen Schulsystem von Nova Friburgo und anderen interessierten Netzwerken. Die gewählte Strategie war der Diskussionskreis, dessen Schwerpunkt auf den autobiografischen Erzählungen der Lehrer lag und der eine kontinuierliche und dialektische Bewegung von Aktion-Reflexion-Aktion ermöglichte. Diese Methodik wurde gewählt, um einen Raum zu schaffen, in dem Dialoge und Erfahrungen ausgetauscht werden konnten, mit dem Ziel, humanere pädagogische Praktiken zu fördern, indem über die eigenen Erfahrungen mit Inklusion und Exklusion reflektiert wurde. Die Studie kam zu dem Schluss, dass waldorfpädagogische Praktiken, wenn sie angemessen an unterschiedliche Bildungskontexte angepasst werden, dazu beitragen können, eine Bildung aufzubauen, die individuelle Unterschiede respektiert und die Gleichheit innerhalb der Vielfalt fördert, die unsere Gesellschaft charakterisiert.
Schlüsselwörter: Lehrerausbildung, Inklusion in der Bildung, Vielfalt, Waldorfpädagogik, Autobiografische Erzählung